Klaus wurde am 28.12.2021 in die Tötungsstation gebracht. Es ist kaum zu ertragen, wie er weint, wenn die Tierschützer kommen und die Hunde für 3 Minuten täglich herausführen. Auf diese 3 Minuten wartet er sehnlich. Die ganze Zeit schon lebt er alleine in seinem engen Käfig. In der Tötung wird er nicht mehr zur Adoption angeboten, man beachtet ihn nicht und hat ihn einfach aufgegeben.
Endlich war Klaus mit einer Tagesbeurlaubung dran und Olga, eine Tierschützerin aus Pinsk, konnte ihn für den Tag mitnehmen. Sie hat ihn mit dem Auto abgeholt und schon beim Rausgehen sah man, wie froh er war, diese Hölle zu verlassen, wie sehr er das Licht und die frische Luft genoss, ja förmlich in sich aufsog. Die Autofahrt hat er gut gemeistert.
Beim Spaziergang zeigte er sich als kleiner Floh, ja ein richtiges Energiebündel. An der Leine drehte er sich immer wieder um sich selbst, bis er fast schwindelig wurde und kaum wusste, wo er gerade war, froh, der Enge des Käfigs entkommen zu sein. Vor Aufregung über die Freiheit konnte er kaum entscheiden, wo er schnüffeln und langlaufen wollte. Er liebt die Natur und besonders die Büsche, weil man sich dort hineinwerfen kann, kratzen und verstecken kann. Es zog immer wieder ins Gebüsch, ob er dort wohl geboren wurde?
Der Umgang mit Menschen, die Begegnungen unterwegs mit Männern, Kindern, egal wer kam, waren alle kein Problem. Er liebt sie alle. An anderen Hunden geht er mit Vorsicht vorbei, das muss noch beobachtet und bei Bedarf geübt werden. Aber woher soll er das in seiner Einzelzelle auch kennenlernen? In der Wohnung entpuppte er sich als Staubsauger und was vom Tisch fiel, wurde direkt aufgefangen. Was an Essen nicht weggeräumt wird, wird schnell sein Eigenes.
Alles in allem ist er ein sehr aktiver, liebevoller und lustiger Kerl, der viel zu viel seines jungen Lebens schon im Gefängnis verbracht hat. Ein schöner junger Hund mit seinem hellbeigen Fell, dem dunklen Gesicht und den treuen braunen Augen. Er verdient es so sehr, die schönen Seiten eines Hundelebens und die Freiheit kennenzulernen. Wer möchte ihm diese Chance auf Lebenszeit geben?
